Laudatio zur Verleihung des Rudolf-Mauersberger-Stipendiums 2013


Vergabe an den ehemaligen Kruzianer Sebastian Wartig


Die Verleihung erfolgte in der Kreuzchorvesper am 1. Juni 2013 durch den Vorsitzenden der Förderstiftung Dresdner Kreuzchor, Prof. Walter-Reinhold Uhlig.

Meine sehr geehrte Damen und Herren, liebe Vespergemeinde, lieber Sebastian Wartig.

In diesem Jahr wird das Rudolf-Mauersberger-Stipendium bereits zum 22. Mal verliehen. Das nach dem langjährigen Kreuzkantor Rudolf Mauersberger benannte Stipendium wird jedes Jahr in einer Vesper im Mai oder Juni an einen aktiven oder ehemaligen Kruzianer, der noch nicht das 30. Lebensjahr vollendet hat, vergeben. Mit der Preissumme von 5000 Euro soll dabei, so die Intention des Stifters, die musikalische Aus- und Weiterbildung des Preisträgers unterstützt werden.
1991 hat der Arzt und ehemalige Kruzianer Prof. Dieter Klaus das Stipendium gestiftet. Seitdem konnte fast jedes Jahr ein aktiver oder ehemaliger Kruzianer mit diesem Stipendium ausgezeichnet werden.

Seit 2011 wird das Stipendium durch die Förderstiftung Dresdner Kreuzchor verliehen, nachdem sich Prof. Dieter Klaus auf Grund seines hohen Alters aus der unmittelbaren Vergabe des Stipendiums zurückgezogen hat. Es ist aber immer noch ein großes Stück sein Stipendium und ich freue mich sehr, dass Du, lieber Dieter, auch in diesem Jahr wieder aus Stuttgart nach Dresden zur Verleihung angereist bist! Bei der Stiftung des Stipendiums war es ganz sicher Dein Wunsch, dass dies der Beginn einer langfristig wirkenden Tradition sein wird. Die Liste der bisher ausgezeichneten zeigt, dass dieses Ziel in einer wunderbaren Art in Erfüllung gegangen ist. Viele der ehemaligen Stipendiaten sind inzwischen etablierte Musiker, arbeiten als Sänger, Dirigenten oder Organisten in ganz Deutschland und weltweit und tragen damit das Ansehen des Kreuzchores weit über Dresden in die Welt hinaus! Ich freue mich sehr, dass wir als Förderstiftung Dresdner Kreuzchor diese Tradition nunmehr seit zwei Jahren fortführen können!

Für mich ist es immer wieder erstaunlich und gleichzeitig erfreulich, dass der Kreuzkantor jedes Jahr einen geeigneten Kandidaten für das Rudolf-Mauersberger-Stipendium findet. Nicht zuletzt zeigt das, wie prägend und wichtig die Zeit im Kreuzchor für die Kruzianer und für deren weiteren Lebensweg ist und welch unglaubliches Potential in diesem Chor steckt!

Ein Freund und ehemaliger Kruzianer sagte mir kürzlich: "Einmal Kruzianer, immer Kruzianer!" Das empfinden ganz sicher viele derjenigen so oder so ähnlich, die sich an diesem Wochenende zum Treffen ehemaliger Kruzianer hier in Dresden zusammengefunden und sich unter die Vesper- gemeinde gemischt haben. Ich möchte Euch hiermit ganz herzlich grüßen! Es ist, so glaube ich, ein schönes Zusammentreffen, dass die Verleihung des Rudolf-Mauersberger-Stipendiums mit dem Treffen der ehemaligen Kruzianer zusammenfällt!

Einer der Teilnehmer dieses Ehemaligentreffens, der seit vielen Jahren in München lebt, sagte mir gestern Abend: "Den Sebastian Wartig habe ich kürzlich in München gehört, es war ein tolles Erlebnis, das wird sicher einmal ein Großer in seinem Fach!"

Sie, liebe Vespergemeinde haben ihn ja gerade mit der wunderbaren Arie "ich habe genug" gehört und sicher können Sie sich diesem Urteil sofort anschließen!
Sebastian Wartig war von 1998 bis 2008 im Kreuzchor. Er muss schon damals, so zumindest schließe ich das aus Berichten des Kreuzkantors und des ehemaligen Direktors der Kreuzschule ein prägendes Mitglied des Chores gewesen sein. Schon früh trat er im Knabenchor solistisch in Erscheinung, konnte zudem während seiner Chorzeit bei "Jugend musiziert" zwei Mal einen Preis gewinnen. Sein Wunsch, Gesang zu studieren war dadurch sozusagen vorgeprägt. Die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule "Felix Mendelssohn Bartoldy" in Leipzig schaffte er 2008 mit Bravour. Während seines noch laufenden Studiums hat er bereits mehrere Preise bei renommierten Wettbewerben gewonnen und ist in einer Reihe von Opernproduktionen aufgetreten. Ganz besonders freue ich mich, dass wir Sebastian Wartig im nächsten Jahr dann wieder häufig in Dresden hören werden, da er ab September dieses Jahres Mitglied des Jungen Ensembles der Semperoper sein wird.

Ich bin mir ganz sicher, dass wir noch viel von dem diesjährigen Stipendiaten hören werden, dass er sich würdig in die Reihe der Mauersberger-Stipendiaten einreihen wird.
Heute nun freue ich mich, dass ich Dir, Lieber Sebastian Wartig, das Rudolf-Mauersberger-Stipen- dium 2013 überreichen kann und möchte Dir, auch im Namen des Vorstandes der Förderstiftung ganz herzlich dazu gratulieren!